Sonntag, 13. Juli 2025

Ein neuer Lebensabschnitt



Dies ist der erste richtige Beitrag, den ich in diesen Block schreibe, der sich darum dreht was ich für Gedanken zu verschiedenen Dingen des Lebens habe. Anlass ist mein Geburtstag, den ich nur erleben kann, obwohl ich vor sieben Jahren dachte, dass ich mein Leben beenden musste.

Alle die es nicht wissen, obwohl ich das ja schon mehrfach im Internet geschrieben habe auf meinen Seiten: Vor 7 Jahren bin ich in meiner Wohnung umgefallen, und wusste nicht warum. Ich konnte zwar wieder aufstehen, aber es fiel mir immer schwerer. Und ich wusste nicht warum. Beim fünften Mal ging es nicht mehr. Obwohl ich mich auf dem Bett und auf dem Sessel im Wohnzimmer versuchten nach oben zu drücken, aber mir fehlte einfach die Kraft. Es kam mir zwar seltsam vor, aber ich schob das auf die Ereignisse der letzten Jahre. Das Firmen dicht gemacht wurden wo ich gearbeitet hatte, was ja auch irgendwie belastend war. Besonders die Zeit bei Pelikan hatte ich halt sehr vermisst. Dazu kam dass meine halbe Familie in den letzten Jahren gestorben war, Vater, Mutter, zwei Omas, ein Opa, und ein Onkel. Und das nach vielen glücklichen Jahre wo alle da waren. 

Ich lag dann hier auf dem Boden , und wusste genau was passiert wenn ich drei bis vier Tage nichts trinken kann. Und ich muss sagen es war mir egal. Das lag dann wohl an der Depression die sich in den letzten Jahren auch entwickelt hatte.

Als ich dann eben drei Tage hier lag, wurde ich schon immer schwächer und müder, und ich habe quasi darauf gewartet dass ich einschlafe und nie wieder aufwache. Ich hätte jetzt natürlich nicht nachgeholfen, aber ich wollte mich auch nicht dagegen wehren. Ganz im Gegensatz zu meiner eigentlichen Einstellung. Da ich früher Kampfsportler war, hatte ich eine gewisse Einstellung entwickelt. Es gab früher einen Film, da wurde ein Spruch bekannt, "Kein Rückzug, kein Aufgeben". Es war nur ein Film, aber diesen Spruch habe ich irgendwie verinnerlicht. 

Jedoch jetzt war es quasi nicht mehr maßgeblich für mich. Da sieht man mal was eine Depression aus einem Menschen machen kann. 

Dann klingelte es unten an der Haustür. Das war mir aber egal denn ich konnte ja sowieso nicht öffnen. Außerdem bin ich davon ausgegangen, da ich niemanden erwartete,  waren es wieder Kinder oder Jugendliche, die das lustig fanden Klingelmäuschen zu spielen. Daher war mir das sowieso egal. 3 Minuten später klingelte es hier oben an meiner Wohnungstür. Eine Polizeibeamtin klingelte und klopfte an der Tür und rief nach mir. Ich konnte ihr dann durch die geschlossene Wohnungstür sagen was los ist und dass ich nicht öffnen konnte. Sie sgte, dass sie die Feuerwehr ruft die dann die Tür aufmachen sollte. Kurz darauf war die Feuerwehr da. Die Feuerwehrleute guckten sich offenbar alles an, Wohnungstür und meine Küchenfenster, die über den Notbalkon erreichbar war. Nach kurzer Diskussion entschlossen die Männer sich dafür , die Wohnungstür zu öffnen. Sie bohrten dann das Schloss auf. Kurz darauf standen Rettungssanitäter und Notarzt neben mir. Die beiden Polizeibeamtinnen standen draußen im Flur und überwachten alles. Ich wurde dann ins Krankenhaus gebracht. 

Wie ich dann später erfuhr, waren die Leute bei mir weil Marion Ruthner hier in Düren bei der Polizei angerufen hatte, weil sie mich im Internet vermisste und mich auch nicht telefonisch erreichen konnte. Marion wohnt in Süddeutschland, und hatte mir so das Leben gerettet mit einem Anruf. DANKE MARION! 

Der Grund warum ich umgefallen war und nicht mehr aufstehen konnte war, ich hatte MS, wovon ich nichts wusste. Und nun brach das offenbar aus. Ich hatte in den letzten Jahren schon gemerkt dass irgendwas nicht stimmt weil ich mich schlechter bewegen konnte. Aber ich schob das auf die negativen Ereignisse der letzten Jahre, wie oben erwähnt. So kann man sich täuschen. 

Eine Phase meines alten Lebens

Es gab auch ein Ereignis, dass mich wieder "aufleben" ließ. Hört sich zwar komisch an in dem Zusammenhang, aber mein Bettnachbar vermisste seine Frau, die ihn an dem Tag besuchen wollte wie fast jeden Tag. Er war 78 glaub ich und vor 10 Jahren hatte er einen Flugzeugabsturz, weswegen er jetzt wieder Kommunikationsprobleme hatte. 

Er ging mehrfach in den Flur und guckte. Deswegen fragte ich was los ist. Ich rief dann für ihn bei der Schwiegermutter an und fragte ob sie was wüsste. Aber sie hatte keine Ahnung wo die Tochter war. Auch rief ich in Italien bei seinem Sohn an.  Aber er ging nicht ran. Der Mann wurde immer nervöser und ich schlug dann vor, bei der Polizei in Düren anzurufen.  Vielleicht wissen die ja etwas von einem Autounfall oder dass die dann bei ihm zu Hause nachsehen sollten. 

Der Beamte sagte, dass 2 Kollegen sowieso auf dem weg ins Krankenhaus wären. Ich fragte nach der Zimmernummer, er nannte unsere Zimmernummer. Grund war, der dritte Mann auf unserem Zimmer war abgehauen und wieder aufgegriffen worden. Er wollte zu Fuß nach Hause, 40 km entfernt. Lag wohl an Demenz. Das hatte also nichts mit der Frau zu tun, wie ich zuerst dachte. 

Jedenfalls kam raus, die Frau hatte versucht sich auf dem Speicher umzubringen. Weil sie nicht damit klar kam, dass ihr Mann wieder im Krankenhaus war. Das war alles zu viel für sie. Später in der Reha war der Mann auch dort.  Ich hab dann schon mal mit ihm Abends da gesessen unten in der Halle. 

Nachdem seine Frau 2 Monate in Behandlung war, sah ich sie auch wieder. Wir grüßten uns und sie sah wieder aus wie das blühende Leben. Aber sie wusste nicht, warum sie das gemacht hatte. 

Auf zur Reha

Nach weitergehenden Untersuchungen kam ich nachher in eine Reha, wo ich dann wieder laufen lernte. Die Zeit gab mir natürlich auch viel zu grübeln. Ich war quasi alleine weil meine halbe Familie tot war. Ich nahm mir im Krankenhaus erstmal eine Betreuerin, die erstmal das Nötigste. 

Aber die kommt mir auch nicht mehr ins Haus. Zwar war abgesprochen, was sie hier ändern lassen wird damit ich ein Krankenbett bekam. Jedoch hat sie fremde Leute offenbar alleine in meine Wohnung gelassen, ohne Aufsicht, und so fehlten nachhher einige Dinge in meiner Wohnung, die gar nicht auf dem Plan standen. Z.B. Stühle, die ich noch aus meinem Laden aus den 90ern hatte, und die gar nicht im Weg standen, oder ein Blumengestell, was mein Opa (er war Schreiner) für meine Oma gebaut hatte vor vielen Jahren und wo immer Blumentöpfe drinstanden seit ich denken konnte, was auch nicht im Weg stand um mein Krankenbett hier reinzustellen. Angesprochen auf diese Sachen meinte meine Betreuerin nur lachend, "Dann konnten die das brauchen." Zum Glück bin ich nicht handgreiflich...........

Als sie mich Jahre später ins Pflegeheim abschieben wollte, damit sie weniger Arbeit hat (ihre Worte) habe ich endlich die Reißleine gezogen und sie ihres Amtes enthoben. Mit der Nachfolgerin bin ich viel zufriedener. Also es gibt auch wenige Menschen, die brauchbar sind in ihrem Job.

In den letzten Jahren habe ich einiges Positive erlebt aber auch viel Negatives. Das Negative war im Grunde durch Leute mit denen man es nicht gedacht ist. Wie halt meine erste Betreuerin. Inzwischen habe ich eine neue Betreuerin, mit der ich sehr zufrieden bin. Also es gibt auch solche Menschen. Sie unterstützt mich in verschiedenen Dingen.

Aber alles in allem muss ich sagen, werde in Deutschland nicht krank. Denn sonst bist du verlassen. Sicher gibt es auch anständige Menschen in den sozialen Berufen. Egal ob Pflegedienst, Rettungsdienst, oder andere Bereiche. Aber die sind leider ziemlich wenig. Die negativen Menschen fallen mehr auf. 

Wenn ich zum Beispiel Klage einreichen muss, weil die Krankenkasse mir keine Pflegestufe geben wollte, und ein Richter dann entscheidet musste dass ich die Pflegestufe 2 hatte, bzw Pflegegrad 2 hieß das zwischen, und das bei MS was ich mir natürlich wie kein anderer selber ausgesucht habe, dann finde ich das schon sehr erbärmlich. Auch wenn Deutschland mit das beste Gesundheitssystem der Welt hat, aber sowas ist einfach erbärmlich. Und deswegen würde ich auch keinen empfehlen zur Knappschaft zu gehen. Seit ich bei der Techniker bin, bin ich sehr zufrieden. 

Also auch wenn wir eines oder das beste Gesundheitssystem der Welt haben, gibt es überall Leute die einfach falsch sind in den Job. Weil sie keine Empathie haben für kranke Menschen. Und solche Leute habe ich leider schon viele kennengelernt. Zwar fallen die positiven Menschen umso mehr auf. Aber es gibt einfach zu wenig davon. 

Es gibt leider viel zu wenig brauchbare Leute in diesen Berufen, die sich sinnvoll um alte und kranke Menschen kümmern. Von denen habe ich auch nur wenige kennen gelernt. Ich hoffe es werden wieder mehr. Aber leider bezweifel ich dies wegen gewisser Umständen zur Zeit. Aber den Leuten, die ich bisher kennen lernen durfte, danke ich für ihren bisherigen, sinnvollen Einsatz. Es gibt leider zu wenig von euch. 

Solltest du das jetzt hier lesen, ohne das ich dir bescheid gesagt habe, dass ich dich hier erwähnt habe, dann denk mal drüber nach warum. 😉

Aber um zum eigentlichen Grund des Textes zurück zu kommen: Ab jetzt wird sich bei mir einiges ändern. Ich werde mich nicht mehr unnötig mit Leuten aufhalten, die mich bremsen, und mit denen ich nicht weiter komme im Leben. Ich habe einiges vor bezüglich der Organisation  meines Lebens. Negative Menschen kann ich darum nicht brauchen, die mich nur runter ziehen mit ihrer negativen Art. 

Da ich morgen, am Montag, Geburtstag habe, und ich auch an einem Montag geboren wurde, sehe ich dies jetzt wieder als Neuanfang für ein neues Leben. Zwar wird mein Leben nie wieder so wie es mal war,  aber annähernd ist es möglich. Es kommt eben auch viel auf die innere Einstellung an. Und diese war mal super bei mir. Da will ich wieder hin. Darum werden auch einige Leute aus meinem Umfeld gehen müssen. 

Am 01.06.2006 ist mein Vater gestorben. Zu der Zeit fing im Grunde mein persönlicher Untergang an. Ich weiß, viele mussten dies schon durchmachen. Aber bei mir war das der Anfang vom Ende, nachdem bis dahin mein  Leben in Ordnung war. Und ich habe mir nun das Ziel gesetzt, am 01.06.2026 wird mein Leben da weiter laufen, wo es damals aufhörte. Das heißt, ich habe jetzt rund 1 Jahr Zeit, wieder alles auf dem Stand von 2006 zu bringen. Es wird nicht einfach sein. Aber ich hab ja fast ein Jahr Zeit. 😏


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